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(MIDI-)Klingeltöne für's Handy "zuschneiden"

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Das Problem

Wer wie ich ein Handy hat, das mehrstimmige MIDI-Dateien abspielen kann, hat im Internet auf der Suche nach dem ultimativen Klingel-Lied sicher schon einiges gefunden.

Es gibt unzählige Seiten im Web, von denen man nahezu jedes Lied in MIDI-Form bekommt (die Stichwörter "midi" und "download" führen per Suchmaschine dort hin).

Dabei gibt es aber zwei nervige Probleme:

  1. Die MIDI-Dateien sind oft sehr groß und benötigen viel Platz im stets knappen Handy-Speicher oder können erst gar nicht abgespielt werden.
     
  2. Am Anfang der Lieder gibt es mehrere Sekunden Stille oder die drei Takte lange, für's Karaoke obligatorische "a-one, a-two, a-one, two, three, four" Hihat-Einleitung.

Wie kriegt man also die MIDIs klein, ohne sich gleich teure Sequencer-Software kaufen zu müssen oder sich in mega-komplizierte MIDI-Tools einzuarbeiten?

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Die Lösung

Es gibt ein kostenloses Tool von Günter Nagler namens MidiCut, das man sich unter www.gnmidi.com herunterladen kann.

MidiCut ist ein Kommandozeilen-Progrämmchen, das aus beliebigen MIDI-Dateien Teilstücke herausschneidet und diese als neue MIDI-Datei abspeichert.

Im Gegensatz zum Sound-Tool der Siemens Data Suite kann man mit MidiCut auch den Anfang einer MIDI-Datei entfernen, ohne dass das resultierende Teilstück kaputt geht und das Handy am Anfang des Klingeltons komisch herumkrächzt.

Die Benutzung ist denkbar einfach, soll aber hier für alle, die zu panischer Angst vor der Eingabeaufforderung neigen, kurz erläutert werden.

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Am einfachsten macht man sich ein Verzeichnis, in dem man alle zu kürzenden MIDI-Dateien und die midicut.exe ablegt (wer sich mit der PATH-Variablen auskennt, kann MidiCut natürlich auch irgendwo anders ablegen).

Wichtig ist allerdings, dass der Dateiname vor dem ".mid" der MIDI-Dateien nicht länger als acht Zeichen ist.

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midi-work-Verzeichnis

Mein "midi-work"-Verzeichnis mit einem Beispiel-Lied.

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Als nächstes gilt es herauszufinden, wie lange das unerwünschte Intro des Liedes dauert.

Dazu spielen wir die MIDI-Datei einfach mit einem Player (z.B. winamp) ab, hören genau hin und merken uns den Start-Zeitpunkt des gewünschten Teils.

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midi-work-Verzeichnis

Das Intro vom "Rudi mit der roten Nase" dauert 24 Sekunden.

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Dann geht's ab auf die Kommandozeile und MidiCut kommt zum Einsatz!

Als Anfang (über die Option -from) ist der Start-Zeitpunkt in Sekunden einzugeben, den wir uns eben gemerkt haben.

Das Ende (Option -till) sollte gleich dem Start-Zeitpunkt plus 100 Sekunden sein. Das ist mehr als ausreichend, da die Mailbox oder die "Teilnehmer ist nicht erreichbar"-Meldung des Netzbetreibers nach 30 bis 90 Sekunden den schönen Klingelton ohnehin verstummen lässt.

Als weiteres benötigt MidiCut noch den Namen der ursprünglichen MIDI-Datei und den Namen für die neue Datei, die das herausgeschnittene Stück enthalten wird.

Der Aufbau des Befehls ist somit wiefolgt (wenn man midicut ohne Parameter eingibt, werden noch weitere Optionen angezeigt; u.a. kann man auch einzelne Spuren aus der Datei herausschneiden):

midicut -from SEKUNDEN -till SEKUNDEN BASISDATEI AUSGABEDATEI

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midicut-Aufruf

Aus "rudi.mid" wird der Bereich zwischen Sekunde 24 und 124 ausgeschnitten und unter "rudi_cut.mid" gespeichert.

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Das war's auch schon!

Falls Ihr den Anfang nicht gleich richtig erwischt habt, könnt Ihr MidiCut beliebig oft nochmal aufrufen und ggf. den Start-Zeitpunkt verschieben. Im schlimmsten Fall müsst Ihr auch mal auf halbe Sekunden (also z.B. "24.5") genau schneiden.

Ich hoffe, dass ich mit dieser Info vielen von Euch Zeit sparen kann - ich selbst habe ca. zwei Wochen lang nach einem Schnitt-Tool für MIDI-Dateien gesucht...

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