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Qbi's Game-Check

22.02.03: Unreal II The Awakening (first look)  
super mittel

 

Wie lange haben wir alle dem zweiten Singleplayer-Teil der Unreal-Reihe entgegengefiebert? Jeder im Web veröffentliche Screenshot wurde begierig begutachtet - und im Falle des "Photoshop-Schatten-Skandals" heftig diskutiert.
   Doch jetzt ist es soweit: "Unreal II The Awakening" ist auf dem Markt und natürlich bin ich schon fleißig am Daddeln.

Die Unreal Warfare Enginge zaubert beeindruckende dynamische Licht-und-Schatten-Effekte auf den Screen (hier ein sich drehender Ventilator).

Gleich mal vorneweg: Die Enginge erfüllt alle Erwartungen. Noch nie gab es in einem Computerspiel so große und vor allem schöne und detaillierte Areale zu sehen. Auch die Partikeleffekte (Nebel, Rauch, Funken, ...) sind vom Feinsten.
   Leider kann man sich aber mit der schönen Umgebung beim Spielen nicht so richtig vertraut machen, da man immer nur zügig linear durch die Landschaft rennt und jeden der grafisch sehr unterschiedlichen Schauplätze auch nur einmal "besucht".

...ach wenn doch nur Aida hier wäre...

Bei der Vielzahl an beeindruckenden Effekten, die die Engine erlaubt, haben aber die Level-Designer schon mal die Realität vergessen. So hat man z.B. auf dem Eismond Hell einen wunderbaren Blick auf den Sternenhimmel und den Gasriesen, den der Mond umkreist, gleichzeitig toben aber auch Schneeflocken herum. Naja, vielleicht herrschen im "Far Space" andere physikalische Gesetze?

Schneeflocken aus sternklarem Nachthimmel?

Ganz nett ist auch, dass das Einsatzschiff des Helden, die Atlantis, voll begehbar ist und man so gemächlich von der Waffenanalyse zur Einsatzbesprechung tingeln kann. Dabei kann man sogar noch ein paar Deckel und Klappen öffnen und schließen - oder auch nicht ;-)
   Die Missionsbriefings werden von einer mega-schnuckeligen Schönheit (mit Schlangen-Tattoo um den Bauchnabel) namens Aida vorgetragen, die neben ihrer eigenen "Landschaft" ;-) vor jeder Mission eine Hologramm-Übersichtskarte des Zielgebiets und manchmal auch ein paar Detailbilder zeigt.

 

"Bitte beschreibe mir die Missionsziele noch ein drittes mal..."

Im Gegensatz zu den Landschaften wirken aber die menschlichen Figuren (außer Aida) irgendwie plump und gedrungen und auch die Bewegungen sehen ziemlich stelzig aus. Bei den Marines mit den schweren roboterartigen Rüstungen ist das ja noch nachvollziehbar, aber ein Wissenschaftler im Gummi-Anzug läuft auch als hätte er Blei an den Füßen und Sand in den Gelenken.
   Das auch in Unreal Tournament 2003 (gleiche Engine) eingesetzte Physikmodell für die Figuren schmeisst Gegner, die von hochimpulsigen Projektilen getroffen werden mit richtig Schmackes durch die Gegend und lässt sie gemäß der Schwerkraft auch schon mal von Brüstungen fallen. Besiegte Gegner, die wie auf einem unsichtbaren Brett auf Geländern liegen bleiben (passiert bei No One Lives Forever 2 öfter mal), gibt es bei Unreal II nicht.
   Dafür wirbeln die Gliedmaßen beim durch-die-Luft-Fliegen aber wie bei einer Figur der Augsburger Puppenkiste umher. Das ist für "leicht bekleidete" Gegner plausibel, aber die Gelenke eines Roboter-Anzugs dürften eigentlich nicht so locker sein. Dem Physiksystem fehlen wohl noch ein paar kleine Parameter wie Gliedmaßengewicht und Gelenkreibung.

Manchmal enden Gegner auch sitzend.

Da ich das Game bis jetzt nur bis knapp zur Hälfte durch habe, möchte ich noch kein abschließendes Urteil, sondern nur eine erste Einschätzung abgeben: Unreal II ist ein cooles Spiel mit genialer Grafik, aber ich befürchte, dass mir Splinter Cell (auch mit Unreal Warfare Engine) deutlich besser gefallen wird.

Das Internationale, äh, interplanetare Zeichen für "Freund"
(man beachte den "Schweif im Schritt" - *hüstel* ).

+

  • geniale Grafik
  • riesige Außenlevels

-

  • hohe Systemanforderungen (hab' extra meinen FSB und die GraKa hochgetaktet...)
  • mäßige Musikuntermalung
  • sehr linearer Spielverlauf

Fazit: - demnächst -

Qbi's Tipp: Die Sprachausgabe der deutschen Fassung ist angeblich deutlich schlechter als die der englischen. Außerdem ist die englische uncut.
Also: EV kaufen!

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